Rückkehr

Rückkehrprozesse individuell gestalten und begleiten

Rückkehrprozesse von kurz- oder längerfristig in Pflegefamilien betreuten Kindern zu ihren Eltern benötigen eine sorgfältige Vorbereitung. Eine schrittweise Planung mit dem Kind, den Eltern und den weiteren Beteiligten ist zentral für das Gelingen. Es braucht Entscheidungsgrundlagen, Erprobung mit Unterstützung und regelmässige Reflexion mit allen Beteiligten.

 

Um diesen Prozess gemeinsam zu gestalten, haben wir im 2017/18 in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen, Pflegekinderforschung, ein Vorgehen und ein Instrument für die Begleitung von Rückkehrprozessen erarbeitet. Beides wurde im November 2018 mit Vertretungen von Berufsbeistandschaften und Behörden weiterentwickelt.

 

Wird das Kind wieder zu seinen Eltern / einem Elternteil zurückkehren?

Bei der Aufnahme eines Kindes in die Pflegefamilie ist diese Frage oft Teil des Aufnahmeprozesses und mit den Eltern wird eine mögliche Rückkehr thematisiert sowie Kriterien dafür erarbeitet. Unsere Auseinandersetzung mit Fach- und Forschungswissen hat gezeigt, dass die Frage der Rückkehr von Beginn an bearbeitet werden soll, damit sie sich konstruktiv und zum Wohle des Kindes auswirkt. Bereits bei der Aufnahme ist die Frage zu stellen: Ist eine Rückkehr im Verlaufe der nächsten 12 bis 18 Monate mit einer begleiteten Unterstützung der Eltern möglich?


Zielsetzung

  • Kontinuität sichern für das Kind: Verhindern von langen Phasen der Unsicherheit über den Lebensmittelpunkt und Verhindern von unvorbereiteten sowie ungeordneten Rückkehrentscheiden.
  • Einbezug des gesamten Bezugssystems des Kindes beim Einschätzen der Voraussetzungen für eine gelingende Rückkehr.
  • Beratung und Begleitung der Eltern und des Kindes und allen weiteren am Rückkehrprozess Beteiligten, unabhängig vom Entscheid Rückkehr zu den Eltern oder Verbleib in der Pflegefamilie.