Rückkehr des Pflegekindes zu den Eltern
Rückkehrprozesse von kurz- oder längerfristig in Pflegefamilien betreuten Kindern zu ihren Eltern benötigen eine sorgfältige Vorbereitung mit allen Beteiligten. Wir gestalten und begleiten den gesamten Rückkehrprozess sehr individuell.
Eine schrittweise Planung mit dem Pflegekind, den Eltern, der Pflegefamilie und den weiteren Beteiligten ist zentral für das Gelingen von Rückkehrprozessen. Es braucht Entscheidungsgrundlagen, eine unterstützte Erprobung und die regelmässige Reflexion mit allen Beteiligten.
Um diesen Prozess gemeinsam zu gestalten, haben wir in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen, Pflegekinderforschung, und mit Feedback-Schlaufen von Behörden und Berufsbeistandschaften ein Vorgehen und ein Instrument für die Begleitung von Rückkehrprozessen erarbeitet.
Bei der Aufnahme eines Kindes in die Pflegefamilie ist diese Frage oft Teil des Aufnahmeprozesses. Mit den Eltern wird eine mögliche Rückkehr thematisiert und es werden Kriterien dafür erarbeitet.
Unsere Auseinandersetzung mit Fach- und Forschungswissen hat gezeigt, dass die Frage der Rückkehr von Beginn an bearbeitet werden soll, damit sie sich konstruktiv und zum Wohle des Kindes auswirkt. Bereits bei der Aufnahme ist die Frage zu stellen: Ist eine Rückkehr im Verlaufe der nächsten 12 bis 18 Monate mit einer begleiteten Unterstützung der Eltern möglich?
- Die Kontinuität für das Pflegekind soll gesichert sein und lange Phasen von Unsicherheit über seinen Lebensmittelpunkt sowie unvorbereitete Rückkehrentscheidungen sollen verhindert werden.
- Das gesamte Bezugssystem des Pflegekindes wird beim Einschätzen der Voraussetzungen für eine gelingende Rückkehr einbezogen.
- Die Eltern, das Pflegekind und alle weiteren am Rückkehrprozess Beteiligten erhalten Beratung und Unterstützung, unabhängig vom Entscheid über eine Rückkehr oder einen Verbleib in der Pflegefamilie.